Zurück zur Blogübersicht
SEA

Status-Quo der Werbebranche

Gar nicht so lange ist es her, da gab es noch kein Internet und Mobilfunk. Heutzutage ist es jedoch beinahe unmöglich, sich unseren Alltag ohne diese Dinge vorzustellen. Viele Menschen gehen nicht mehr online, sie leben online. Man verbringt einen sehr hohen Anteil seiner Zeit in der virtuellen Welt. Die allermeisten Informationen bezieht man auch aus dem Netz, da zu unserer Zeit fast alles auch online verfügbar ist, was offline entsteht. Man liest beispielsweise kaum noch Zeitung auf Papier, Fernsehen ist zwar immer noch verbreitet, auch das wird jedoch nach und nach dadurch ersetzt, dass man beliebigen Content in dem Moment aus dem Internet ziehen kann, wenn man es kann/möchte. 

All dies ist vermutlich den meisten Menschen bewusst und erscheint vollkommen ersichtlich. Im Umkehrschluss ergibt sich aus der Marketing-Sicht die logische Schlussfolgerung, dass die größte Kundenmenge sich online befindet und sich dort am besten auch erreichen lässt. Dementsprechend müssten Marketing-Maßnahmen auch mehr und mehr in die Richtung online geshiftet werden. Richtig? 

Jein! Es gibt eine gewisse Diskrepanz zwischen dem Medienkonsum und der Wahrnehmung dessen seitens der Unternehmen. In der folgenden Abbildung wird der Vergleich des Konsums mit den prozentualen Ausgaben der Wirtschaft dargestellt. 
 

(Quelle: Google)

Wie man sieht, nur bei einem (!!!) Medium, aus vier, entsprechen die Ausgaben dem Konsum. Besonders deutlich ist die Diskrepanz bei den Printmedien. Für Computer wird dagegen vergleichsweise kaum etwas ausgegeben. So kann selbstverständlich von keinem effektiven und effizienten Marketing die Rede sein. 

Woran könnte das liegen? Einer der Gründe ist, dass der Gedanke „nur junge Menschen sind hauptsächlich online“ ziemlich verbreitet ist. Die Wahrheit ist aber, dass die Hälfte der Altersgruppe 45 plus online auch sehr aktiv ist. Ein anderer Grund könnte leider sein, dass man Print und Online Werbung und Budgets eh trennt und viel in Offline investiert, „weil man es schon immer so gemacht hat“. 
 

(Quelle: Google)

Dagegen sind die Online-Maßnahmen im Allgemeinen nicht nur günstiger, sondern auch Messbarer. Eine Anzeige in einer Zeitung zu schalten kostet viel Geld und schlussendlich ist es schwer messbar, wer die Anzeige anschließend sieht. Will heißen: Display-Maßnahmen werden beim richtigen Targeting dort ausgespielt, wo die Zielgruppe sich befindet; SEA-Maßnahmen greifen die User ab, die explizit nach dem Angebot des Unternehmens suchen. 
Ein weiterer Vorteil des Online-Marketing ist es, im richtigen Moment präsent sein zu können. Das verringert die Streuung und ermöglicht es, den potentiellen Kunden dann anzusprechen, wenn er die passende Intention hat.

Fazit

Was folgt nun daraus? Was bedeutet es für Unternehmen? Müssen sie komplett auf Online setzen und alles andere weglassen? 
Dem ist nicht so. Die Customer Journey ist ein Prozess, der auf mehr Kanälen erfolgt, als je zuvor. Man muss den potentiellen Kunden auf jedem dieser Schritte abholen, denn es ist ebenfalls leichter, einen Kunden zu verlieren, als je zuvor. Man darf also nicht die Maßnahmen und deren Wirkung separat betrachten, sondern als ein gesamtes Konstrukt, das einem Ziel dient. 

Was bedeutet das für Sie als Werbetreibende? In etwa das Gleiche. Auch wir sollten nicht unseren einen Kanal separat betrachten, sondern als Teil eines Systems mit dem gemeinsamen Ziel. Es klingt selbstverständlich leichter, als es ist. Ein Wandel in der Denkweise muss jedoch erfolgen, denn die Online-Welt verschlingt im Eiltempo viele Bereiche der Offline-Welt. Die Frage, ob man als Unternehmen online agiert, darf sich eigentlich nicht mehr stellen. Man muss nur entscheiden, wie man es tut, und zwar schon gestern.