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SEO

Amazon hat sich seit der Gründung im Jahr 1994 zu einem der weltweit wertvollsten Unternehmen entwickelt. Alleine in Deutschland besitzt Amazon 44 Millionen Kunden davon 17 Millionen Prime Nutzer. Tendenz steigend. Des Weiteren hat Amazon inzwischen sogar Google in Sachen Produktrecherche überholt. Immer mehr Nutzer fangen Ihre Produktsuche direkt bei Amazon an. Das lockt natürlich viele Hersteller und Händler auf den Marktplatz Amazon. In Deutschland beträgt die Zahl der Amazon Händler 120.000. Die Konkurrenz ist groß. Wie kann man also auf Amazon erfolgreich sein? Der Weg führt über Amazon SEO.

Was ist Amazon SEO?

SEO (Search Engine Optimization) ist nichts anderes als Suchmaschinenoptimierung. Hierbei denken die meisten an die bekannteste Suchmaschine Google. Doch auch auf Amazon entscheidet bei einer Suchanfrage ein Algorithmus, welches Produkt in den Suchergebnissen auf welchem Platz angezeigt wird. Das wiederum ist ausschlaggebend für den Erfolg auf Amazon. Denn sehr wenige Nutzer auf Amazon machen sich die Mühe, die nächsten Suchergebnisseiten durchzuklicken. Mit anderen Worten, wer oben steht gewinnt.

Den Amazon Algorithmus A9 verstehen

Natürlich weiß niemand, außer ein paar Entwickler von Amazon, wie genau der Ranking-Algorithmus A9 von Amazon funktioniert. Erkennbar ist jedoch, dass zum Beispiel die Conversion Rate ein sehr großer, wenn nicht sogar der größte Ranking-Faktor ist. Was natürlich nachvollziehbar ist, schließlich geht es Amazon um möglichst viel Umsatz. 

Das A9 Algorithmus von Amazon berücksichtigt zwei Arten von Faktoren: Den Relevanz- und Performance-Faktor.

Bei einer Suchanfrage auf Amazon werden im ersten Schritt die Relevanz-Faktoren geprüft. Hier wird ermittelt, wie gut ein Produkt inhaltlich zu der Suchanfrage passt. Dazu gleicht der Algorithmus die Suchanfrage mit den Feldern der Produkten ab. Dazu gehören unter anderem Produkttitel, Bullet-Points, Produktbeschreibung und Meta-Keywords.

Im zweiten Schritt werden die zu der Suchanfrage passenden Produkte nach ihrer Kaufwahrscheinlichkeit sortiert. Dies geschieht mit Hilfe der Performance-Faktoren, wie zum Beispiel, die Klick- und Conversionrate, der Absatz, die Produkt- und Händlerbewertungen, der Verkaufsrang, der Preis, die Retourenquote, die Lieferzeit und die Lieferkosten.

Amazon SEO: Die Relevanz-Faktoren

Wie oben bereits erwähnt, geht es bei den Relevanz-Faktoren darum, wie gut ein Produkt inhaltlich zu der Suchanfrage passt. Sie merken schon, Keywords bzw. eine gute Keyword-Recherche, sowie deren richtige Platzierung spielen hier eine sehr wichtige Rolle. Denn genauso wie auf Google, geht es bei Amazon um Reichweite. 

Kleines Beispiel: Sie verkaufen einen Haarschneider auf Amazon. Wenn Sie jetzt nur das Keyword “Haarschneider” verwenden und darauf optimieren, erreichen Sie diejenigen Nutzer, die exakt danach suchen. Mit einer Keyword-Recherche würden Sie jedoch schnell herausfinden, dass beispielsweise Keywords wie “Haarschneidemaschine”, “Haartrimmer”, “Bartschneider”, “Barttrimmer” oder “Langhaarschneider” auch relevant sein könnten, was Ihre Reichweite um ein Vielfaches steigern würde. 

Bei den Relevanz-Faktoren spricht man auch von der OnPage-Optimierung, diese schauen wir uns im Folgenden näher an. 

Produkttitel

Der Produkttitel gehört zu den wichtigsten Eigenschaften bei der OnPage-Optimierung. Suchbegriffe bzw. Keywords, die im Titel enthalten sind, werden von Amazon im Rahmen der Suche und dem Datenabgleich mit höchster Priorität berücksichtigt. Aber auch für die Kunden muss der Produkttitel optimiert werden. Denn schließlich entscheidet der Nutzer anhand des Titels, ob das Produkt zu seinem Bedarf passt.

Im Titel sollten die wichtigsten Keywords untergebracht werden. Dies bitte nicht falsch verstehen und einfach mehrere Keywords aneinanderreihen, was tatsächlich leider von vielen Händlern auf Amazon so gehandhabt wird. Dies hinterlässt keinen guten Eindruck und könnte unter Umständen die Kunden abschrecken. 

Über die minimale oder maximale Länge des Titels gibt es keine festen Vorgaben, da diese von der Kategorie abhängen. Fest steht aber: Titel nicht zu kurz gestalten. Diese haben meistens eine schlechte Keyword-Abdeckung, animieren nicht wirklich zum Klicken und sind in der Erscheinung nicht vertrauenswürdig. Gestalten Sie die Title lieber etwas länger. Falls diese später aufgrund Ihrer Länge abgeschnitten werden, können Sie es immer noch einfach nachträglich anpassen.

Beispiel für einen schlechten Titel:

Vorschlag für einen besseren Titel:

Neben der besseren Keyword-Abdeckung, werden im unteren Titel auch viele positive und animierende Worte verwendet. Weiterhin wird der Verwendungszweck angeteasert, was gleichzeitig eine gute Chance bietet, Sekundär-Keywords bzw. ergänzende Keywords zu verwenden.

Bullet-Points

Bullet-Points, Attribute genannt, sind neben dem Produktbild aufgelistet. In der Regel bestehen die Bullet-Points aus fünf Punkten und spielen bei der Entscheidung über den Kauf eines Produktes eine sehr große Rolle. 

Wichtig zu wissen ist, dass Keyword Wiederholungen aus dem Titel in den Bullet-Points keine Ranking-Vorteile mit sich bringen. Vielmehr sollten Sie die Optimierung der Bullet-Points wirklich für die Nutzer schreiben. 

Versuchen Sie die Bullet Points informativ und interessant zu gestalten. Gehen Sie auf die USPs und Verkaufsargumente ein und nutzen Sie dabei auf jeden Fall alle fünf vorgesehenen Zeilen.

Meta-Keywords/Schlüsselwörter

Meta-Keywords, auch Schlüsselwörter genannt, sind für die Nutzer unsichtbar. Das Feld für die Meta-Keywords ist im Seller-Central unter dem Reiter “Suchbegriffe” zu finden.

Hierzu stehen Ihnen 250 Zeichen zur Verfügung. Nutzen Sie diesen Platz sinnvoll aus und  versuchen Sie, die Ihnen zur Verfügung stehenden Zeichen voll auszunutzen. Der Amazon Algorithmus greift ebenfalls auf dieses Feld zu. Vermeiden Sie im Suchbegrifffeld Wiederholungen und Keywords, die bereits im Produkttitel vorkommen. Füllen Sie die Felder vielmehr mit Synonymen und Eigenschaften, die zu Ihrem Produkt passen. Durch Verwendung von Bindestrichen können Sie gleich mehrere Kombination von Keywords abdecken. Beispielsweise decken Sie mit “Bilder-Rahmen” gleichzeitig die Keywords “Bilder”, ”Rahmen” und “Bilderrahmen” ab.

Bilder

Bilder haben häufig unbewusst einen großen Einfluss auf die Kaufentscheidung. Mit hochwertigen und detailreichen Produktfotos machen Sie alles richtig. Sparen Sie auch nicht bei der Anzahl an Bildern. Häufig begegnet man auf Amazon Produkten, die nur mit ein bis zwei Produktfotos abgebildet sind, was weniger userfreundlich scheint. 

Bezüglich der Produktbilder stellt Amazon klare Anforderungen und Richtlinien an die Verkäufer, die befolgt werden sollten.

Produktbeschreibung

Oft wird hier die Meinung vertreten, dass die Produktbeschreibung vom Käufer nicht beachtet oder nicht gelesen wird. Der Blick auf den Titel, Fotos und Bullet-Points reiche für die meisten Nutzer schon aus, um sich für oder gegen einen Kauf zu entscheiden. Leider gibt es momentan keine Studien dazu, welche dafür oder dagegen sprechen. Natürlich könnte daran etwas Wahres sein, jedoch sollte die Produktbeschreibung trotzdem nicht vernachlässigt werden. Das Stichwort lautet: SEO. 

Zum einen können in der Produktbeschreibung weitere Keywords untergebracht werden, des Weiteren wird die Produktbeschreibung von Amazon aber auch von Google indexiert. Das bedeutet, dass Sie mit Ihrem Produkt auch auf Google für bestimmte Suchanfragen ranken könnten, was Ihnen zusätzlich einen externen Traffic mitbringen würde. Vor allem die Recherche und Integration von sogenannten Long-Tail-Keywords in der Produktbeschreibung kann sich lohnen.

Abgesehen vom SEO Aspekt gibt es natürlich auch immer noch sehr viele Nutzer, die bei erklärungsbedürftigen Produkten gerne mal nach unten scrollen, um sich ausführlicher über ein Produkt zu informieren. 

Bei der Gestaltung Ihrer Produktbeschreibung können sie eventuell auch auf das Feature A+ Standard Content von Amazon zugreifen.

A+ Standard Content

Der A+ Standard Content stellt Händler und Hersteller ein Premium Content Feature zur Verfügung, mit deren Hilfe weitere Bilder und Texte in die Produktbeschreibung eingebaut werden können. Laut Amazon kann dies zu einer höheren Conversion Rate führen. 

Mit Hilfe eines gut aufgebauten und erfolgreich gestalteten A+ Content können die USPs eines Produktes nochmal schön hervorgehoben werden und somit dem Nutzer bei der Kaufentscheidung hilfreich sein. Auch bei erklärungsbedürftigen Produkten ist die Nutzung von A+ Content sehr empfehlenswert, um die Inhalte für den Nutzer verständlicher zu gestalten. Weiterhin bietet der A+ Content auch eine gute Gelegenheit, sich von den Konkurrenten abzuheben. 

Voraussetzung für die Nutzung von A+ Standard Content für Seller ist die Markenregistrierung auf Amazon. Vendoren besitzen automatisch einen Zugang zum A+ Standard Content. 

Beispiel für einen gelungenen A+ Content

Amazon SEO: Die Performance-Faktoren

Wir haben oben bereits gelernt, dass bei einer Suchanfrage auf Amazon nach Relevanz-Faktoren im zweiten Schritt die Performance-Faktoren vom Algorithmus berücksichtigt werden. Folgende Performance-Faktoren spielen eine wichtige Rolle:

Preis

Hier sollten Sie sich auf dem Marktplatz gut positionieren und möglichst günstiger als Ihre Wettbewerber sein. Achten Sie darauf, Ihre Produkte nicht zu günstig anzubieten, dies könnte von Kunden schnell als “nicht gute Ware” empfunden werden.

Versandkosten

Amazon Nutzer achten sehr genau auf diesen Faktor. Die Versandkosten sollten so gering wie möglich sein, optimal wäre es diese ganz auszulassen.

Lieferzeit

Die Lieferzeit sollte so kurz wie möglich gehalten werden. Schnelle Lieferungen führen zu zufriedenen Kunden, was sich positiv auf die Produkt- und Händlerbewertungen auswirkt.

Händler-Performance

Schnelle Reaktionszeit bei Nachrichten und Fragen von Kunden sind für das Ranking auf Amazon ebenfalls wichtig. Hier sollten Sie innerhalb von 24 Stunden dem Kunden eine zufriedenstellende Antwort geben.

Amazon Prime / FBA

Wie eingangs schon erwähnt, gibt es in Deutschland 17 Millionen Prime Kunden. Das Prime Logo neben den Produkten hat auf die Kunden einen sehr großen Einfluss bei der Kaufentscheidung und ist somit ein enormer Boost für die Conversions. Außerdem werden Prime-Produkte im Ranking bevorzugt gelistet, da Amazon hier am Sale mehr verdient.

Um das Prime-Logo zu erhalten, müssen Sie beim Amazon FBA-Programm (Fulfillment by Amazon) teilnehmen. Hier übernimmt Amazon für Sie die gesamte logistische Auftragsabwicklung. Diese beinhaltet die Lagerung, den Versand, die Retouren und die Kundenbetreuung. Das bedeutet Sie müssen sich nur noch um den Einkauf kümmern und können sich so ganz auf das Wachstum Ihres Unternehmens konzentrieren. 

Achtung: Nicht für alle Händler lohnt sich die Teilnahme am Amazon FBA-Programm. Grundsätzlich sollten Sie hier zwei Bedingungen prüfen. Zum einen, ob Ihr Produkt die Bedingungen erfüllt, um via FBA verschickt zu werden und zum anderen, ob es sich für Sie preislich lohnt. Beispielsweise kann die Lagerung großer und schwerer Produkte durch Amazon schnell teuer werden.

Händlerbewertungen

Bei Händlerbewertungen, nicht zu verwechseln mit Produktbewertungen, geht es um die allgemeine Leistung des Verkäufers. Vor allem für die Buy Box auf Amazon spielt die Händlerbewertung eine sehr wichtige Rolle. 

Die Buy Box, auf Deutsch Einkaufswagenfeld mit dem “In den Einkaufswagen” Button, kann immer nur von einem Händler besetzt werden. Dies ist vor allem für diejenigen Händler interessant, die die gleichen Artikel anbieten. 

Im Beispiel wird ein Haartrockner von 28 unterschiedlichen Händlern angeboten. Bei einem Kauf des Produktes kriegt der Händler den Zuschlag, der im Moment in der Buy Box vertreten ist. Dies kann sich allerdings sekündlich ändern. Welche Faktoren genau Amazon bei der Auswahl des Händlers für die Buy Box einfließen lässt, ist unbekannt. Eine große Rolle spielen jedoch der Preis, die Versandart und Händlerbewertungen des jeweiligen Händlers. 

Produktbewertungen

Denken Sie an Ihre Käufe auf Amazon, welche Rolle spielen für Sie die Produktbewertungen bzw. Sterne bei der Kaufentscheidung? Zahlreiche Studien belegen, dass die Wirkung der Sterne auf die Kunden enorm ist. Auch vom Algorithmus werden die Produktbewertungen stark berücksichtigt. 

Tipp: Streben Sie bei Ihren Produkten jeweils mindestens 30 Bewertungen an. Sie können auch aktiv an der Anzahl der Produktbewertungen arbeiten, indem Sie zum Beispiel mit Produkttester Clubs wie Amazon Vine zusammenarbeiten. Alternativ können Sie durch Werbeaktionen und Paketbeilagen Ihre Kunden zu Rezensionen animieren.

Verkaufsrang

Der Verkaufsrang stellt einen der wichtigsten Performance-Faktoren dar. Dieser misst den Absatz eines bestimmten Produktes. Je besser der Rang, desto besser performt ein Produkt. Zudem können gut performende Produkte in der jeweiligen Kategorie den Bestseller Status erlangen. Diese werden dann in den Suchergebnissen mit einem auffälligen orangen Bestseller Icon gekennzeichnet, was wiederum den Absatz steigern kann. 

Tipp: Bei der Kategorisierung mancher Produkte werden Sie feststellen, dass mehrere Kategorien für ein Produkt in Frage kommen. Analysieren Sie die passenden Kategorien hinsichtlich Wettbewerb, Bestseller und bereits optimierter Produkte in der Kategorie. Entscheiden Sie sich für die Kategorie, in der Sie die größte Chancen hätten einen Bestseller-Label zu erlangen.

CTR (Click-Through-Rate)

Die CTR stellt die Anzahl der Klicks im Verhältnis zu den Impressionen dar. Wird ein Produkt hundertmal angezeigt und neunmal angeklickt, beträgt die CTR 9%. Eine niedrige Klickrate ist für Amazon ein Indiz dafür, dass etwas mit dem Produkt nicht stimmt.

Verweildauer

Hat der Nutzer auf ein Produkt geklickt und ist aber innerhalb von wenigen Sekunden wieder abgesprungen, dann war die Verweildauer sehr kurz. Dies würde Amazon als schlechtes Nutzersignal auswerten.

Conversionrate

Die CTR und Verweildauer stellen wichtige Werte dar. Worauf es aber letztendlich ankommt, ist die Conversionrate. Denn hier kommt der Kauf zustande und das ist natürlich das Wichtigste für Amazon. Die Conversionrate gibt an, wie viele Nutzer, die das Produkt angeklickt haben, tatsächlich auch das Produkt gekauft haben. Je höher die Conversionrate, desto besser.

Retourenquote

Amazon bevorzugt im Ranking Verkäufer mit niedrigen Retourenquoten. Hohe Retourenquoten sind für Amazon ein Indiz dafür, dass Käufer nicht zufrieden sind.

Fazit zu Amazon SEO

Überall wo es Suchmaschinen gibt, gibt es auch SEO. Verkäufern auf Amazon sollte der Begriff SEO nicht fremd sein. Wer auf Amazon oben steht, der gewinnt gleich mehrmals. Zum einen generiert er natürlich die meisten Verkäufe und steigert somit den Umsatz und zum anderen gewinnt er durch diese Verkäufe wiederum im Amazon Ranking. Gut performende Produkte werden von Amazon belohnt, indem sie oben gelistet werden. Wenn Sie erfolgreich auf Amazon verkaufen möchten, dann führt Sie kein Weg an Amazon SEO vorbei.

Der Amazon Algorithmus A9 ist deutlich unkomplizierter als der Algorithmus von Google. Mit den richtigen Hebeln und Strategien im Amazon SEO, vorallem im Bereich der Relevanz-Faktoren, können Sie große Fortschritte machen und die Sichtbarkeit Ihrer Produkte stark verbessern. 

Gerne unterstützen und beraten wir Sie als professionelle Amazon SEO Agentur. Kontaktieren Sie uns gerne und profitieren Sie von unserem Know-How im Bereich Amazon.