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Analyse

Auch dieses Jahr fanden auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (ITB) wieder zahlreiche Konferenzen rund um den Themenkomplex “Internet-Marketing im Tourismus” statt. Zu diesen Themen waren zahlreiche Experten geladen, dazu gehörten bekannte Touristiker genauso wie z. B. die Geschäftsführerin der AGOF oder führende Mitarbeiter von Facebook.

Ziel meines Besuchs war es, aus den aktuellen Entwicklungen des Reise- und Buchungsverhaltens in Deutschland neue Strategien für das Internet-Marketing abzuleiten und dadurch am Zahn der Zeit zu bleiben.

Statistiken über das Buchungsverhalten in Deutschland

Mit großer Spannung wurden auch in diesem Jahr sowohl die Reisestudien für 2015 als auch die Prognose für 2025 erwartet. Diese wurde wie jedes Jahr von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR) präsentiert. Die Ergebnisse waren hier eindeutig. Zwar zählt der Tourismus in Deutschland nach wie vor zu den umsatzstärksten Branchen und hat auch 2015 wieder leichte Zuwachse zu verzeichnen, jedoch haben sich die Zahlen hier so weit eingependelt, dass man von einer Marktsättigung sprechen kann. In Bezug auf Kunden aus Deutschland werden die Reiseveranstalter nur von einem zu erwartenden Anstieg des durchschnittlichen Buchungspreises profitieren können. So hält der Trend an, dass wenn über die Website Vertrauen aufgebaut wird und der Mehrwert der Reise dem Kunden pausibel erklärt wird, der Deutsche (abgesehen von reinen Flugbuchungen) bereit ist, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Zukunftsträchtig kann eine internationale Ausrichtung von Unternehmen sein, da im Gegensatz zu Deutschland die Märkte in China, Russland und Brasilien boomen werden.
 

Prof. Dr. Martin Lohmann präsentiert “Urlaubsreisetrends 2025: Entwicklung der touristischen Nachfrage in Deutschland”
(Quelle: www.itb-convention.com)


Das Internet setzt bei der Reisebuchung nach wie vor seinen Erfolgskurs fort. Zwar liegen Reisebüros in den Statistiken immer noch minimal vor der Onlinebuchung, jedoch ist es so, dass ca. 90% aller Touristen für Ihre Reise online recherchieren. Das heißt, dass auch für die Offline-Buchung im Reisebüro eine gute Auffindbarkeit im Internet essentiell ist.

Eine weitere wichtige Studie wurde im letzten Jahr in Österreich erhoben. Hier wurde ermittelt, dass der durchschnittliche österreichische Reisegast vor seiner Reisebuchung 24 Tage mit Internet-Rechereche verbringt. Dazu macht er 37 Suchanfragen und besucht vor der Reisebuchung 25 Websites. Man geht davon aus, dass sich die Zahlen auch auf Deutschland übertragen lassen. Schließlich ist es erwiesen, dass auch hier der Durchschnittsbürger für keine andere Freizeitaktivität mehr Zeit (in der Auswahl) und Geld aufbringt als für den Urlaub.

Bei einer Konferenz zum Thema “Facebook” wurde ermittelt, dass dieses Portal in der Reisebuchung eine untergeordnete Rolle einnimmt. Allerdings gewinnt Facebook als wichtiger Touchpoint der Costumer Journey zunehmend an Bedeutung. So wird beispielsweise der “Like” eines Hotels in weiten Teilen des Freundeskreises gesehen und man kann sich hier z. B. über die Tripadvisor-App mit seinen Freunden austauschen.

Ein wichtiger Touchpoint sind mittlerweile auch Smartphones. Zwar wird nach wie vor fast ausschließlich über Desktop-Rechner und Tablets gebucht, jedoch ist auch erwiesen, dass 90% aller Menschen, die eine Reise buchen, im Alltag mit mehr als nur einem Endgerät ins Internet geht. Von daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass z. B. ein Ehepartner auf seinem Tablet für den nächsten Urlaub recherchiert und das Angebot seinem Partner auf´s Smartphone sendet.

Strategien aus diesen Erkenntnissen

Aus diesen Forschungsergebnissen lassen verschiedenste Strategien ableiten, an denen sich das Internetmarketing im Tourismus künftig bedienen sollte. Da wir wissen, dass der User vor der Reisebuchung eine sehr lange Customer Journey zurücklegt und zudem der Markt gesättigt ist, kann man hier nur erfolgreich sein, wenn man umfassendes Multichannel-Marketing betreibt. Dabei sollte man möglichst bei jedem Touchpoint den Mitbewerbern voraus sein. Es reicht nicht mehr, entweder nur Suchmaschinenoptimierung zu betreiben oder nur Adwords zu schalten, stattdessen muss man verschiedene Werbekanäle bedienen. So sollte man heute z. B. zusätzlich Retargeting betreiben, um einen interessierten Besucher daran zu erinnern, das vorangegangene Angebot nicht zu vergessen. Ferner kann unsere Affiliate Marketing Agentur die Kunden in Preis- und Produktsuchmaschinen sowie auf Reiseblogs auf das Produkt aufmerksam machen. Hier können zudem auch Content Marketing und Bannerwerbung ergänzende Maßnahmen sein.

Auch die Website selbst muss immer professioneller gestaltet werden. Wenn man das Vertrauen des Kunden gewinnen will, benötigt man eine erstklassige Usability, umfassenden Content und Re-Engagement-Methoden.

Sicher sind die genannten Dinge für die Fachwelt keine wirkliche Neuheit. Neu ist aber, wie dringend notwendig diese Maßnahmen sind. Schließlich ist es selbsterklärend, dass in Zeiten, in denen viele Reiseveranstalter Ihre Website auf Englisch oder Spanisch übersetzen lassen, es genauso viele ausländische Anbieter gibt, die künftig in den deutschen Markt drängen werden. Viele Experten gehen davon aus, dass der weltweite Reisemarkt in den nächsten drei bis fünf Jahren weitestgehend verteilt sein wird. Von daher gilt es jetzt zu handeln.

Uns als SEO Agentur, SEA Agentur und Webentwicklungsagentur, die seit vielen Jahren Multi-Channel-Marketing betreibt, haben diese Ergebnisse bestätigt, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind. Die Zeiten des eindimensionalen Internetmarketings sind für viele Industrien vorbei. Stattdessen bedarf es einer umfassenden Beratung welche Marketing-Kanäle die richtigen sind und welches Budget dafür benötigt wird.